KI in der Bildung
Sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler nutzen, wissentlich oder unwissentlich, zum Guten oder Schlechten, bereits KI innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers: Wie?
Im weiteren Verlauf dieses Buches werden wir einen Blick auf die Werkzeuge der künstlichen Intelligenz werfen, die für das Bildungswesen verfügbar sind. Aber viele der nützlichsten Anwendungen müssen erst noch den Weg ins Klassenzimmer finden. Die Bildungstechnologiebranche, große digitale Unternehmen und universitäre Forschungslabors entwickeln Tools, die Lehrkräfte beim Unterrichten und Lernende beim Lernen unterstützen. Immer mehr KI-Unternehmen investieren massiv in die Bildung. Sowohl von den zuständigen Behörden zugelassene als auch nicht zugelassene, aber frei verfügbare Anwendungen werden von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern genutzt.Unabhängig davon, ob sie mit Blick auf die Bildung entwickelt wurden oder nicht, können viele dieser Tools im Klassenzimmer eingesetzt werden. Es ist wichtig, sich sowohl ihrer Vorteile als auch ihrer möglichen Probleme bewusst zu sein.
Eine der kostenlosen Anwendungen für Mathematik, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes verfügbar war, ist Photomath. (Für Sprachlehrkräfte könnte ein ähnliches Beispiel eine Sprachlernapplikation wie Duolingo oder eine generative Schreibsoftware sein).
REFLEXION
Bei der Recherche über die Verwendung einer Software stoßen wir oft auf Videos, die vom Hersteller selbst veröffentlicht wurden. Rezensionen von Dritten können verlinkt sein oder nicht.
Wie kann man unterscheiden, was stimmt und was nicht stimmt?
Ist die Anwendung wirklich so nützlich, wie es im Video behauptet wird?
Gibt es Schwierigkeiten bei der Verwendung der Funktionen?
Welche Probleme können bei der Verwendung dieser Anwendung auftreten?
Photomath ist ein mathematischer Löser (eng.: Solver). Er nimmt eine mathematische Gleichung und löst sie. Lehrkräfte haben mit Taschenrechnern zu kämpfen, sowohl als Hilfsmittel für den Unterricht als auch als Hilfsmittel zum Schummeln.
Was Photomath noch leistungsfähiger macht, ist seine Benutzerfreundlichkeit - alles, was Sie tun müssen, ist ein Foto der Tafel oder des Heftes zu machen. Die KI von Photomath scannt das Foto und löst das Problem sofort.
Der Taschenrechner gibt Ihnen zwar auch die Antwort: z. B. 42.und Lernende können damit ihr Ergebnis überprüfen, aber auf die Lösung bzw. den Lösungsweg müssen sie selbst kommen. Solver wie dieser zeigen jedoch mehrere Möglichkeiten, ein Problem zu lösen und zu visualisieren, obwohl dieser Teil für die programmierende Person technisch viel weniger anspruchsvoll ist!
Andere Anwendungen, die in heutigen Klassenzimmern zu finden sind:
- Suchmaschinen
- Rechtschreibprüfung und Grammatikkorrektur, die in die meisten Schreibprogrammen integriert sind
- Online-Übersetzer
- Anwendungen zum Sprachenlernen
- Mathematische Solver wie Photomath, Geogebra und Wolfram
- Persönliche Assistenten
- Chatbots
- Intelligente Nachhilfesysteme
- KI-unterstützte Lernmanagementsysteme
REFLEXION
Es gibt eine weitere Software namens Checkmath, die ähnlich wie Photomath funktioniert. Werfen Sie einen Blick auf deren Websites. Wenn Sie sich für einen der beiden Solver entscheiden müssten, für welchen würden Sie sich entscheiden? Und warum?
